In der heutigen Zeit haben Menschen mehr Optionen denn je. Optionen bedeuten oftmals eine damit verbundene Entscheidung, die man treffen muss, um das zu bekommen, was man sich vermeintlich wünscht. Das Treffen von Entscheidungen hat dabei einen starken Einfluss darauf wie wir uns fühlen. Nicht nur die Entscheidung an sich hat einen Einfluss, auch die Tragweite und die gefühlten Konsequenzen unserer Handlungen spielen dabei unbewusst eine große Rolle. Der Blick auf die Entscheidungsfindung von Menschen mit der klassischen Sichtweise des Taylorismus ist längst überholt. Menschen treffen nicht rein auf rationaler Basis basierte Entscheidungen. Inzwischen ist es allgemeingültig akzeptiert, dass wir bei unseren Entscheidungsprozessen Emotionen einfließen lassen. In einer Studie aus dem Jahr 2006 von De Martino und Kollegen konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass Gehirnareale, welche für Emotionen verantwortlichen sind, auch bei der Entscheidungsfindung aktiv sind.
Insbesondere im beruflichen Kontext gibt es heutzutage mehr Möglichkeiten denn je sich persönlich zu entfalten oder zu verändern. Das setzt voraus, dass viele Optionen zur Disposition stehen. Die Prämisse einen Beruf auszuüben, um lediglich den Lebensunterhalt zu sichern, hat längst ausgedient. Aspekte wie Kontinuität und Langfristigkeit bei der Arbeitgeberwahl spielen für einige nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Gesellschaft strebt immer mehr nach Perfektion, nach Selbstoptimierung und dem Verlangen das Leben zu leben, welches man sich aktuell noch gar nicht vorstellen kann. Noch nie hatte man so viele Möglichkeiten sich selbst beruflich zu verwirklichen und das bringt einige essenzielle Fragen mit sich.
Was möchte ich eigentlich mit meinem Leben anfangen?
Was sind die Aspekte, die mich morgens dazu bewegen aufzustehen?
Was liegt mir eigentlich und was mache ich gerne?
Die Antworten auf diese Fragen liegen häufig in der Persönlichkeit eines Menschen.
Die Persönlichkeit kann Aufschluss darüber geben, was einem wichtig ist und warum man etwas gerne macht. Darüber hinaus gibt die eigene Persönlichkeit Auskunft darüber, welche Stärken und Schwächen man hat. Insbesondere die Kombination aus den eigenen Antreibern mit den Stärken und Schwächen, kann dabei unterstützen den persönlichen Weg für sich zu finden. Um dies genauer zu beleuchten, muss man zuerst einmal verstehen welche Aspekte der eigenen Persönlichkeit überhaupt Antreiber des Selbst sein können.
Ist es der monetäre Aspekt, der mich dazu bewegt etwas umzusetzen oder es gar gerne zu machen?
Vielleicht ist es auch eher das Gefühl mit anderen Menschen in Kontakt zu sein und als Unterstützung zu fungieren?
Hierbei ist es wichtig zu unterscheiden, was man als wichtig erachtet und was tatsächlich in der eigenen Persönlichkeit liegt. Insbesondere Berufsanfänger können diese Frage meist nur schwer beantworten, da die grundsätzliche Berufserfahrung bisher fehlt. Aussagen wie:
Man muss viel Geld verdienen, damit sich das Studium auch lohnt!
Man muss in einem Traditionsunternehmen arbeiten, um auf der Karriereleiter schnell aufsteigen zu können!
helfen nicht unbedingt dabei die eigenen Prämissen zu finden. Vielmehr tragen solche Aussagen dazu bei, dass verzerrte Vorstellung davon geschürt werden, was man eigentlich machen möchte.
Der Einsatz von Persönlichkeitsassessments kann dabei helfen genau zu differenzieren, was einem eigentlich wirklich wichtig ist und mit falschen Vorstellungen aufräumen. Wenn das Resultat ist, dass man tatsächlich dadurch motiviert ist viel Geld zu verdienen und in einem traditionellen Umfeld zu arbeiten, dann hat man eine Bestätigung. Wenn man darüber hinaus noch seine Antreiber mit den eigenen Stärken kombinieren kann, dann wird es voraussichtlich leichter fallen diese Vorstellungen auch erreichen zu können. Wenn die Assessments aber eher implizieren, dass man durch den Umgang mit anderen Menschen und deren Unterstützung seine Energie zieht und dies auch die eigene Stärke ist, dann ist höchstwahrscheinlich ein anderer Unternehmenskontext besser geeignet.
Nicht nur Berufseinsteiger stellen sich die Frage nach dem Sinn der eigenen Arbeit und welche Stärken man ausspielen kann. Auch Menschen, die im Leben stehen und seit mehreren Jahren einem Job nachgehen, stellen sich die Frage, inwiefern der gewählte Weg überhaupt noch der richtige ist und welche Optionen es sonst noch gibt. Die Vielfalt der Optionen schlägt auch hier zu und ist im Zweifel eher eine Qual als ein Segen. Auch hier kann die eigene Persönlichkeit dabei unterstützen die eigene Passion zu finden und sich neu zu orientieren. Denn Persönlichkeit unterscheidet nicht nach dem Alter oder den Erfahrungen, die man gesammelt hat. Persönlichkeit ist so grundlegend in uns manifestiert, dass von Unveränderbarkeit gesprochen werden kann. Unter Umständen hat man gelernt im aktuellen Job zu funktionieren und kann auch Erfolge vorweisen. Das heißt aber noch lange nicht, dass dies auf Basis der eigenen Persönlichkeit passierte. Festzustellen, dass der eigene Beruf eventuell nur ausgeübt wird, weil:
…man das damals so gemacht hat, oder
…die Eltern es so wollten
ist der erste Schritt für die eigene Veränderung. Auch hier helfen Persönlichkeitsassessments und eine Karriereberatung die eigene Passung zu finden.
Danilo Frenzen
Berater @metaBeratung
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